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Derzeit macht die LOGI Diät von sich reden. Entwickelt wurde dieses neue Ernährungskonzept – also doch keine Diätform – von Stoffwechselexperten der Medizinischen Fakultät der Harvard Universität in Boston/USA.
Gedacht ist LOGI „als ideale Basis für die tägliche Ernährung. Für jedermann!“ Im Vordergrund steht nicht die Gewichtsreduktion, denn Normalgewichtige können sich genauso nach ihren Vorgaben ernähren wie stark Übergewichtige, um so ihr Körpergewicht zu reduzieren.
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Doch wofür steht LOGI eigentlich? Die englische Übersetzung lautet Low Glycemic an Insulinemic und heißt ins Deutsche übersetzt „niedriger Blutzucker- und Insulinspiegel“. Nach Informationen der LOGI-Erfinder heißt es: „Wer sich nach dieser Methode ernährt, vermeidet starke Blutzuckerschwankungen und -spitzen, und auch der Insulinspiegel im Blut bleibt relativ niedrig.“ Im Grunde geht es also um eine weitere Low-Carb-Methode zur Gewichtsreduktion oder dauerhaften Ernährung.
Die Nahrungsmittelpyramide nach LOGI Diät
Es gibt keinen festen Ernährungsplan, der vorschreibt, was man zu welcher Mahlzeit essen darf. Eine Pyramide (nach Dr. N. Worm) zeigt jedoch schon optisch, was „oft, häufig, wenig, selten“ zugeführt werden sollte.
Oft | Stärkefreies Obst und Gemüse mit geringem glykämischen Index |
Häufig | Fisch, Fleisch, Milchprodukte |
Wenig | Vollkornprodukte, brauner Reis, Nudeln |
Selten | Produkte aus Weißmehl, mehlige Kartoffeln, Süßigkeiten, Kuchen |
Prinzipiell darf jeder alles essen, solange er sich die Mengen betreffend an die Vorgaben der Nahrungsmittelpyramide hält.
· Oft
Die mit „oft“ gekennzeichneten Lebensmittel dürfen fast ohne Einschränkung gegessen werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass einige Obstsorten reichlich Fruktose enthalten und somit einen hohen glykämischen Index besitzen. Besser sind hier alle Beerensorten. Doch sämtliche Gemüsesorten dürfen jedoch ohne Einschränkung gegessen werden, solange der Fokus auf stärkearm und ballaststoffreich liegt. Ideal sind die bekannten „fünf am Tag“, also fünf Portionen Obst und Gemüse (2 Portionen fruktosearmes Obst und drei Portionen Gemüse).
· Häufig
Auf Stufe zwei der Nahrungsmittelpyramide landen die eiweißhaltigen Produkte wie mageres Fleisch, fetter und magerer Fisch, Geflügel, Milchprodukte, Eier, Nüsse sowie Hülsenfrüchte. Jede Mahlzeit sollte etwas davon enthalten, denn Eiweiß sättigt nachhaltig und treibt den Insulinspiegel nicht in die Höhe.
· Wenig
Vollkornprodukte, brauner Reis sowie Nudeln sollten weitgehendst gemieden werden. Zwar sind sie grundsätzlich gesünder als Nicht-Vollkornprodukte (die im Übrigen ganz zu meiden sind). Doch ihr mittlerer GI (Glykämischer Index) sorgt aufgrund des hohen Kohlenhydratanteils für eine verhältnismäßig hohe glykämische Belastung.
· Selten
Alle Produkte aus raffiniertem Mehl, mehlige Kartoffeln und Süßwaren sollten in der Ernährung grundsätzlich die Ausnahme bleiben und möglichst überhaupt nicht verzehrt werden.
LOGI Theorie
Die Basis der LOGI Diät (die eigentlich gar keine ist) sind die glykämische Last und der Blutzuckerspiegel. Der Blutzuckerspiegel soll durch die verringerte Zufuhr von Kohlenhydraten auf einem konstant niedrigen Level gehalten werden. Dies sorgt für verbesserte Sättigung und Fettverbrennung.
- 45 % der Nahrung sollten aus fetthaltiger und 25 % aus eiweißhaltiger Nahrung bestehen.
- Eine niedrige Energiedichte, jedoch erhöhte Ballaststoff- und Wasseraufnahme liefern Gemüse, Salat, Beeren, Obst, Hülsenfrüchte, Pilze usw.
- Die stark sättigende Wirkung von Eiweiß wirkt sich im Verlauf der Verdauung kalorisch günstig aus. Eine Gewichtszunahme bleibt aus.
- Der Basenüberschuss (Gemüse und Obst) vermeidet die Übersäuerung des Organismus.
Wer profitiert von der LOGI Ernährungsmethode?
Nach Aussagen von Dr. Worm können sich alle Menschen – ob übergewichtig oder nicht – nach dieser Methode ernähren. Am dramatischsten dürften die positiven Folgen jedoch für übergewichtige Personen mit erhöhten Blutfett- und -zuckerwerten sein.
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Vor allem bedeutet jedoch die LOGI Ernährungsmethode große Entlastung und Hilfe beim metabolischen Syndrom sowie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes (Diabetes mellitus), da der Blutzuckerspiegel konstant bleibt und kaum Schwankungen unterworfen ist. Die gesundheitlichen Vorteile für alle: Die Blutfettwerte sinken und Fettdepots können am Körper kaum gebildet werden.
Doch es gibt eine weitere Patientengruppe, die die Vorteile zu schätzen weiß: die Gichtpatienten! Denn ein hoher Fischkonsum lässt die Harnsäurewerte sinken. Aber Vorsicht: Menschen, deren Harnsäurespiegel wegen einer Nierenerkrankung zu hoch ist und deren Nierenfunktion eingeschränkt ist, gehören nicht zu der bevorteilten Patientengruppe.
Vorteile
- Wenig Verzicht auf bestimmte Lebensmittel: Wer sich an die Ernährungspyramide hält, liegt genau richtig.
- Normalisierung der Ernährungsweise
- Keine Gefahr der Gewichtszunahme nach Absetzen einer „Diät“
- Kein Nährstoffmangel
- Absolut alltagstauglich
- Auch verschiedene Patientengruppen profitieren
Nachteile
- Einige Ernährungswissenschaftler stellen die Bedeutung des glykämischen Index‘ in Frage. Allen voran die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), deren Ernährungspyramide vor allem auf Kohlenhydraten basiert.
- Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion könnten Schaden nehmen aufgrund der erhöhten Eiweißzufuhr.
- Es gibt keine „normale“ Ernährung, zu der man zurückkehrt. „Umstellung“ ist angesagt (doch ehrlicherweise muss man sagen, dass dies durchaus ein Vorteil sein kann).